Dienstag, 28. Juni 2011

Darkside [3] Kapitel 1.3


Er zog die leere Kanüle wieder heraus. Er dachte wieder kurz nach und entschied sich dann sie lieber wieder reinzustecken.
Er stand auf und bewunderte sein Werk. Michael zuckte leicht und atmete nur noch flach.
„Na dann, lass uns mal wieder einsteigen.“
„Gut. Warum?“
„Um dann loszufahren, Pete.“
„Ohne Michael?“
„Nein, in gewisser Weise mit ihm.“
„Oh. Gut“
Sie gingen um den Wagen herum und stiegen ein. Johnny startete das Fahrzeug und hielt nach einer Einfahrt in den kleinen Wald Ausschau, der rechts neben ihnen im Dunkeln schemenhaft zu erkennen war. Er fuhr den Wagen langsam an. 
Das Seil am Heck des Wagens begann sich zu spannen. Nach einigen Metern, als das Seil  straffgezogen war, bewegte sich Michaels willenloser Körper dank des Strickes um seinen Hals schleifenderweise hinter dem Wagen her. Johnny grinste und beschleunigte den Wagen auf 30 Meilen pro Stunde. Die Bewegungen des bewusstlosen Körpers auf dem holprigen Waldboden wurden immer wilder und unkontrollierter.
Nach kurzer Zeit kam Johnny bei 60 Meilen pro Stunde an und bremste nach einigen Minuten die Fahrt ab. Im Rückspiegel präsentierte sich der Körper von Michael als kleines Häufchen Elend, doch als Johnny ausstieg, lag er beinahe genauso da wie vor der Fahrt. Das Blut in seinen Mundwinkeln war verschwunden, ebenso die Spritze aus seiner Brust.
Er schüttelte sich ein paar Mal. Zuckungen dachte Johnny. Nach etwa einer halben Minute konnte man meinen das Michael nicht soeben durch einen Wald geschliffen wurde, mit einem Strick um seinen Hals, an einen 78’ Ford gekettet.
Etwa eine weitere Minute später, fing Michael an zu stöhnen und kratzte sich am Kopf.
Er stand auf. Er zog die Schultern zurück und machte eine kreisende Bewegung mit dem Kopf, die von einem lauten Knacken in seiner Wirbelsäule begleitet wurde.
Johnny zuckte bei diesem Geräusch zusammen und verdrehte die Augen, saß aber weiterhin resigniert auf der Heckstoßstange des Wagens.
Michael stand wie neugeboren vor ihm. „Lass mich raten, ich lebe noch und du hast es mal wieder nicht geschafft.“ Johnny schaute ihn an. „Nein, natürlich habe ich’s nicht geschafft, sonst könntest du’s mir wohl kaum vorwerfen.“
„Na Super. Aber Bier hast du dabei?“
Johnny blickte zu dem hünenhaften Michael hoch und grinste.
Michael verzog das Gesicht. „Kein Bier? Jonathan…“
„Beim nächsten Mal denke ich dran. Ich meine, die Liste war ganz schön lang. Nachdem ich dich verprügelt und dir das Heroin gespritzt hatte war ich kurz pinkeln, dann hab ich dich noch mit dem Baseballschläger verdroschen und 47 Extasy bei dir eingeworfen. Du warst total weggetreten. Da dachte ich dass ich es eventuell schaffen könnte und hab in der Eile das Bier vergessen. Aber ich hab den Nylonstrick besorgt.“ Michael nickte als ob er den Ablauf im Kopf überprüft.
„Nylon kratzt.“ stellte er fest.
Jonathan fing laut an zu lachen. „Du hattest etwa 6 Promille, ich hab dir Drogen im Mindestwert von einer halben Millionen Dollar verabreicht, dazu noch Salzsäure in die Lunge gespritzt und du sagst mir du hättest gespürt dass das Nylonseil gekratzt hat?“
„Das Kratzen war ziemlich stark.“
„Oh Man. Ich  brauch n Scotch.“

Montag, 27. Juni 2011

Darkside [2] Kapitel 1.2


Peter fragte sich dann immer womit die Leute denn ihr Blätter zusammenhalten sollten, wenn es keine Büroklammern gäbe.
Johnny bog mit dem alten Ford in eine Straße ein.
Obwohl diese Straße genauso aussah wie die zuvor, schien Johnny zu wissen wo er lang musste.
Für Peter ein weiteres Indiz für die Gottestheorie.
Einmal hatte Peter gefragt, warum es Frauen und Männer gibt. Johnny hatte einfach gesagt dass es schon immer so gewesen sei und das es auch so sein müsse, damit die Bibel Sinn ergibt. Wenn es nämlich nur Männer gäbe, würde man die gesamte Schöpfungsgeschichte umschreiben müssen. Und das wäre ihm zuviel Arbeit.
Peter fragte nicht weiter nach, denn er wusste ja dass Johnny die Bibel geschrieben hatte, oder wie Johnny immer sagte „Ich bin dabei gewesen. Aber irgendwie war es mir zu anstrengend, deswegen hat Michael das gemacht.“
Michael saß zu dem Zeitpunkt im Kofferraum des alten Ford. Das wusste Peter.
Was er auch wusste war, dass Michael schlafen musste. Das hatte Johnny vorher gesagt. Und Johnny hatte meistens Recht. Sie fuhren weiter die dunkle Strasse entlang, bis sie an den Rand eines Waldstücks gekommen waren.
„Bleib bitte im Wagen Kleiner.“
Es war immer dasselbe. Johnny nannte ihn „Kleiner“, obwohl Peter gut 1,95 groß war und Johnny, dank einer Laune des Herrn gerade einmal 1,86 bemaß.
Es rumpelte kurz, als Johnny den zusammengeschlagenen und vollkommen benebelten Michael aus dem Kofferraum zieht.
Er lehnte ihn an einen Baum, wie ein altes Brett das man loszuwerden versuchte, und stieg wieder in den Wagen ein.
„Was machst du mit Michael?“ wollte Peter wissen.
„Wir probieren bald was aus….“
„Wann?“
„Ich sagte bald.“
„Wann?“
„Pete. Ich habe gesagt bald. Das bedeutet ich weiß es nicht genau.“
„Oh… Wann?“
„Sei still, bitte. Sonst darfst du dich dabeisetzen.“
„Wobei?“
„Ich sagte, wenn du nicht ruhig bist dann darfst du dich zu ihm setzen und dasselbe durchmachen.“
Das wollte Peter nicht. Es war nur einer von vielen Ausflügen, aber aus Früheren wusste er das es nicht gut war „dabeizusitzen“.
„OK…“ murmelte Johnny. „Ganz ruhig anfahren und dann beschleunigen. Gut. Hey, Pete, nimmst du mal diesen Strick? Ja den da.“ Peter tat wie ihm geheißen. „Prima. Den nimmst du und dann wickelst du ihn um Michaels Kopf, das andere Ende gehört an die Anhängerkupplung.“
„Warum?“
„Pete. Bitte hör auf zu fragen.“
„Warum?“
„Kleiner. Das siehst du dann.“
Diesen Satz verstand Peter. Er stieg schnell aus dem Wagen aus. Er nahm den Strick prüfend in beide Hände um ihn dann um Michaels Hals zu legen. Das andere Ende hängte er um den Knauf der Anhängerkupplung.
Auf einmal zuckte Michael kurz, saß dann plötzlich Kerzengerade da, die Augen weit aufgerissen. Er hustete und fing an sich vor Schmerzen zu krümmen.
Peter war etwas irritiert und wich ängstlich zurück. So etwas war eindeutig zu viel für ihn.
Hinter ihm knallte eine Autotür.
 „Muss man den alles selber machen“ Johnny stand neben ihm, eine Spritze in der Hand.
„Was ist das?“ fragte Peter ängstlich.
„Halts Maul Pete.“
„Hmm…“
Peter mochte es nicht wenn Johnny böse auf ihn war.
Aber seine anfängliche Angst verflog und er fragte sich was denn da genau passiert.
Johnny rammte Michael die Spritze ohne mit der Wimper zu zucken in den Brustkorb.
Dann drückte er ihm die farblose Flüssigkeit direkt in seine Lunge.
„Was machst du da?“
„Ich bringe Michael um.“ Er überlegte kurz. „Nein, tue ich nicht, ich versuche es.“
„Achso… Warum?“
„Das, Kleiner, erzähle ich dir wenn du mal groß bist.“
„Jetzt?“
„Nein.“
„Schade.“

Donnerstag, 16. Juni 2011

Darkside [1] Der Anfang


Wie eine dunkle Wand, schob sich die Nacht durch Palm Creek, ein kleines Städtchen am Rand von LA.  Als ob jemand eine dunkle blaue Barriere gebaut hätte, um die Sonne von der Erde zu trennen, wahrscheinlich diese Energiekonzerne, dachte sich Peter, wer sonst würde so etwas tun?
Am ehesten aber glaubte er, wird es Jonathan gewesen sein. Er dachte nämlich, Jonathan wäre ein Gott. Was er nicht war, Jonathan, oder Johnny, war nur etwas schlauer als Peter und älter, aber das wusste Peter natürlich auch nicht.
Doch selbst wenn er es gewusst hätte, wäre es ihm egal gewesen.
Er dachte dass Jonathan die Welt geschaffen hat, denn er wusste warum die Kassen im Supermarkt immer nur teilweise geöffnet waren, wobei es mehr Sinn machen würde sie bei großem Kundenandrang alle zu öffnen, Johnny sagte immer, das müsse so sein, damit „die“ mehr Geld verdienen, um sich Nutten und teure Autos kaufen zu können. Johnny meinte das es ja immer jemanden geben muss der so etwas tut, damit die Nutten und die Händler die teure Autos verkaufen nicht arbeitslos sind.
Peter würde niemals Geld für teure Autos ausgeben, darin sah er keinen Sinn, warum denn teure Autos kaufen wenn man auch  billige haben kann?
Jonathan sagte dann das läge daran das die „Geldsäcke“ ja ihre Kohle irgendwie ausgeben mussten.
Das machte erneut keinen Sinn für Peter. Er sammelte Büroklammern, ziemlich nützliche Gegenstände wie er dachte, aber Johnny sagte immer das sei „Firlefanz“.




Das wars für heute, Feedback bitte in der Kommentarsektion ;) 

Hallou!

Hier wie gewünscht der Blog mit dem Roman. In zwei-Tages-Schritten kommt ein neuer Abschnitt à ca. 20 Zeilen zu Anfang.

Wichtig:

Macht Vorschläge! Was soll passieren? Das hier wird ein interaktiver Roman, den IHR alle mitschreibt.
Es wird regelmäßig Polls geben, in denen ihr bestimmt was als nächstes passiert.

Ich hoffe euch machts genausoviel Spass wie mir,

Decuay.