Er zog die leere Kanüle wieder heraus. Er dachte wieder kurz nach und entschied sich dann sie lieber wieder reinzustecken.
Er stand auf und bewunderte sein Werk. Michael zuckte leicht und atmete nur noch flach.
„Na dann, lass uns mal wieder einsteigen.“
„Gut. Warum?“
„Um dann loszufahren, Pete.“
„Ohne Michael?“
„Nein, in gewisser Weise mit ihm.“
„Oh. Gut“
Sie gingen um den Wagen herum und stiegen ein. Johnny startete das Fahrzeug und hielt nach einer Einfahrt in den kleinen Wald Ausschau, der rechts neben ihnen im Dunkeln schemenhaft zu erkennen war. Er fuhr den Wagen langsam an.
Das Seil am Heck des Wagens begann sich zu spannen. Nach einigen Metern, als das Seil straffgezogen war, bewegte sich Michaels willenloser Körper dank des Strickes um seinen Hals schleifenderweise hinter dem Wagen her. Johnny grinste und beschleunigte den Wagen auf 30 Meilen pro Stunde. Die Bewegungen des bewusstlosen Körpers auf dem holprigen Waldboden wurden immer wilder und unkontrollierter.
Nach kurzer Zeit kam Johnny bei 60 Meilen pro Stunde an und bremste nach einigen Minuten die Fahrt ab. Im Rückspiegel präsentierte sich der Körper von Michael als kleines Häufchen Elend, doch als Johnny ausstieg, lag er beinahe genauso da wie vor der Fahrt. Das Blut in seinen Mundwinkeln war verschwunden, ebenso die Spritze aus seiner Brust.
Er schüttelte sich ein paar Mal. Zuckungen dachte Johnny. Nach etwa einer halben Minute konnte man meinen das Michael nicht soeben durch einen Wald geschliffen wurde, mit einem Strick um seinen Hals, an einen 78’ Ford gekettet.
Etwa eine weitere Minute später, fing Michael an zu stöhnen und kratzte sich am Kopf.
Er stand auf. Er zog die Schultern zurück und machte eine kreisende Bewegung mit dem Kopf, die von einem lauten Knacken in seiner Wirbelsäule begleitet wurde.
Johnny zuckte bei diesem Geräusch zusammen und verdrehte die Augen, saß aber weiterhin resigniert auf der Heckstoßstange des Wagens.
Michael stand wie neugeboren vor ihm. „Lass mich raten, ich lebe noch und du hast es mal wieder nicht geschafft.“ Johnny schaute ihn an. „Nein, natürlich habe ich’s nicht geschafft, sonst könntest du’s mir wohl kaum vorwerfen.“
„Na Super. Aber Bier hast du dabei?“
Johnny blickte zu dem hünenhaften Michael hoch und grinste.
Michael verzog das Gesicht. „Kein Bier? Jonathan…“
„Beim nächsten Mal denke ich dran. Ich meine, die Liste war ganz schön lang. Nachdem ich dich verprügelt und dir das Heroin gespritzt hatte war ich kurz pinkeln, dann hab ich dich noch mit dem Baseballschläger verdroschen und 47 Extasy bei dir eingeworfen. Du warst total weggetreten. Da dachte ich dass ich es eventuell schaffen könnte und hab in der Eile das Bier vergessen. Aber ich hab den Nylonstrick besorgt.“ Michael nickte als ob er den Ablauf im Kopf überprüft.
„Nylon kratzt.“ stellte er fest.
Jonathan fing laut an zu lachen. „Du hattest etwa 6 Promille, ich hab dir Drogen im Mindestwert von einer halben Millionen Dollar verabreicht, dazu noch Salzsäure in die Lunge gespritzt und du sagst mir du hättest gespürt dass das Nylonseil gekratzt hat?“
„Das Kratzen war ziemlich stark.“
„Oh Man. Ich brauch n Scotch.“