Montag, 25. Juli 2011

Darkside [7] Kapitel 1.7, letzter Teil Kap. 1


Sie saßen den Rest des Abends auf der großen Couch- die einst Dschingis Khan gehört haben sollte, behauptete Michael, er hat sie einfach eines Tages angeschleppt, bzw. in dem Sessel. Schlafen war unnötig, wenn man sich daran gewöhnt hat das es einem nichts ausmacht kann man mehrere Tage ohne Schlaf auskommen.
Was nicht heißt das Wachbleiben eine angenehme Sache ist.
Gelegentliche Schwächeanfälle, Konzentrationsstörungen und Aggressive Phasen (was kaum einen Unterscheid zum Normalzustand darstellte) waren die Folgen.
Aber wo liegt der Sinn im Schlafen, man verschwendete nur Zeit die man besser nutzen konnte um sich umzubringen.
Michael wirkte etwas unsicher.
„Hey, Jo, wie sieht’s eigentlich aus, haben wir noch einen Plan auf Lager?“ wollte er wissen,
„Ich weiß nicht, ich hol eben die Liste.“ Antwortete Johnny.
Er stand sichtlich gelangweilt auf und machte sich auf den Weg zu einem riesigen rosa Massivholzschrank, den Mike angeblich Königin Elisabeth der I geklaut hat.
Er öffnet eine Schranktür und nahm ein Gebinde aus verschiedensten Papiersorten, von Papyrus bis Büropapier aus dem Schrank und ging damit in Richtung Couch.
Er betrachtete den aktuellsten Eintrag.
„Also. Heroin klappt immer noch nicht… Extasy war enttäuschend… Die Salzsäure war ok, aber ausbaufähig…“ er dachte nach. „Was sagtest du noch über Nylon?“
„Das kratzt. Lass uns in Zukunft wieder auf Hanfseile zurückgreifen. Die fand ich besser.“
Antwortete Michael.
„Hanfseile…Besser…“ murmelt Jonathan begleitend zum Kratzen seiner Feder auf dem billigen Papier.
„Aber hast du nicht mal gesagt, dass nichts das raue Kratzen eines alten Hanfseiles übertreffen kann?“ fragte Johnny irritiert.
„Klingt als wär’s von mir. Aber da ging es sicher ums erhangen werden. Weißt du, das ist ein großer Unterscheid im Vergleich zu dem was wir heute gemacht haben. Ganz andere Anforderungen an das Material. Verstehst du?“ sagte Michael.
„Ähm, Nein, um ehrlich zu sein verstehe ich das nicht, aber es ist dein Hals, du entscheidest mit welchem Seil ich dich umbringe.“ Meinte Johnny. „Oder es zumindest Versuche“ fügte er hinzu.
Michael wendete sich wieder seinem Essen zu, während er sich ein paar Rippchen einverleibte fragte er mit vollem Mund: „Alfo, waf ift denn jetft der nächfte Verfuch?“
„Um ehrlich zu sein war das dann auch schon der letzte… Und du weißt was das heißt.“
grinste Johnny.
„Nein, bitte sag dass das nicht wahr ist. Das letzte Mal ist doch erst einen guten Monat her… Muss das sein?“
„Du weißt selbst dass es sein muss. Du machst es mir nicht gerade einfacher dich zurück nach oben zu  bringen wenn du dich die ganze Zeit sträubst.“
„Na gut. Na gut. Aber dann will ich vorher noch mal ausschlafen. Ich geh dann mal ins Bett.“
Jonathan grinst frech. „Jaaa, mach das ruhig. Morgen geht’s dann los.“
„Ist mir klar das dir das wieder Spaß macht, du Fiesling.“ rief Michael auf dem Weg ins Schlafzimmer zurück. „Das ist echt gemein von dir, wir müssen das wirklich wieder abschaffen.“

Es gab eigentlich nichts das den sonst sehr fröhlichen Michael so in Rage bringen konnte, außer eine Sache.
Vor gut 100 Jahren, als den beiden langsam die Ideen ausgingen, erfanden sie ein System, um immer frische Ideen zu haben.
Es war ganz einfach. Man machte eine Liste mit Möglichkeiten sich zu töten.
Wenn man die Liste ohne Ergebnis abgearbeitet hatte, musste man ja an neue Ideen kommen.
Dafür gab es den „Improvisationstag“, an dem Jonathan sich jede Menge Dinge einfallen lies um an Michael neue Methoden zu testen, um die Aussichtsreiche von den weniger Aussichtsreichen  zu trennen.
Am Anfang sprühten die beiden vor Ideen und der „Improvisationstag“ fand nur selten statt, doch mit der Zeit wurden immer mehr Methoden abgearbeitet und der Improvisationstag wurde zu einem festen Ritual, das sich, wie Michael fand, zu oft wiederholte.
Die erwähnte fehlende Schmerzfreiheit machte das Ganze für ihn so unangenehm.
Doch was sein muss, muss sein.
Also war es wieder soweit. Der Improvisationstag stand an.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Darkside [6] Kapitel 1.6


Was zur Folge hatte das ihr Kühlschrank genau aus diesen Dingen bestand. Und aus Bier.
Michael schnappte sich sein Abendessen und setzte sich zu Johnny und dem faszinierten Peter.
„Hm. Wer braucht diese Sachen da?“ fragte Peter, immer noch fixiert auf den Bildschirm.
„Was genau meinst du?“ antwortete Johnny. Aber nach kurzer Überlegung fügte er mit einem überzeugenden Kopfnicken hinzu: „Die Geldsäcke.“
„Achso.“
Es gibt einige Sachen an den Menschen die Engel nicht nachvollziehen können. Dazu gehören Singlebörsen im Internet, das Internet selbst, die Rangordnung der Menschen, Elektronische Zahlungsmittel, Geld überhaupt und einige andere Dinge.
Bei Singlebörsen fehlte den Engeln das Verständnis für den Willen des Menschen sich zu binden. Was beide oft vergaßen ist, dass sie selbst auch teilweise Menschen waren,  deshalb verspürten sie manchmal selbst ein Verlangen nach Gesellschaft.
Da sie allerdings ihre Engelsgestalt behalten haben, gab es nicht einmal ansatzweise Probleme mit der Suche nach Frauen.
Johnny und Michael waren relativ groß, hatten mal blonde und mal schwarze Haare, das ändert sich ständig, feine Gesichtszüge und waren durch ihre zahlreichen Aktionen wie erwähnt körperlich fit.
Michael war für gelegentliches „Ausgehen“ wesentlich offener und nahm auch öfter mal Frauen mit nachhause und zwar immer die, die ihm am besten gefielen, dank freier Auswahl.
Ein weiterer Vorteil, wenn es um Frauen ging, war ihre Fähigkeit im menschlichen Geist zu lesen. Sie hätten ohne weiteres als Psychologen jede Menge Geld verdienen können, wenn der „Doofe, einfallslose Drecksack“ sie nicht an ihren Job gebunden hätte.
Einmal hatte Michael aufgrund eines Jobs mit der U-Bahn fahren müssen und sein Sitznachbar hatte gerade daran gedacht seiner Frau Blumen zu kaufen. Als er sich fragte welche Blumen, antwortete Michael einfach „Eine einzelne Rose. Das schindet Eindruck.“ Der Mann bekam einen Herzanfall und musste wiederbelebt werden. Von Michael. Dieser bückte sich einfach zu dem Mann herunter und sprach ein kleines Gebet, woraufhin es dem Mann schlagartig besser ging.
Michael hatte aber für den Rest der Woche nur zwei Finger an der einen Hand, als Strafe dafür dass er seine Fähigkeit benutzt hatte,  um einen Menschen zu beeinflussen. Nachdem er ein paar Mal „Die dumme Sau, die dumme Sau“ Richtung Himmel gebrüllt hatte, hörte er ein Räuspern und Gott stand in Gestalt einer alten Frau hinter ihm.
Der Komiker war einfach, mitten auf der Straße in den erstbesten Körper geschlüpft den er gefunden hatte.
Michael staunte nicht schlecht als die alte Frau ihn mit tiefer Bassstimme fragte wie es ihm ginge.
„Prima Chef, aber, na ja, du hast vergessen die Stimme zu ändern.“
„Nein, Michael.“ Brüllte Gott. Ja, er hat gebrüllt. Wenn man an eine riesige Hülle gewöhnt ist, deren Stimme jeden erstarren lässt, brüllt man nun mal. Die Menschen um sie herum liefen einfach weiter. Gott veränderte ihre Gedächtnisse während sie an ihnen vorbei liefen.
„Sorry wegen dem Ausrutscher eben. Das war nicht angemessen“
„Stimmt.“ Gottes Stimme klang etwas vorwurfsvoll, und Michael wusste dass er sich auf ihn konzentrierte, während er dabei war sich das Treiben um ihn herum anzuschauen.
„Ihr werdet Besuch bekommen. Er heißt Peter. Bald.“
„Chef, ich kenne Peter. Aber warum?...“
„Halt mal kurz die Klappe, ich muss eben einen One Night Stand zwischen den beiden da anzetteln.“ Schrie Gott über die halbe Straße, während gegenüber eine junge Frau und ein Mann auf  einmal Interesse füreinander entwickelten.
„Das wegen Peter, das erfährst du noch. Ich muss los.“
„Okay…“ Er hatte das Wort noch nicht komplett ausgesprochen da war Gott bereits aus der alten Frau in Richtung Himmel verschwunden.
Die Dame sah in eine Weile an, bis sie sich umdrehte und ging. Nach einige Metern sah Michael das Gott der Frau grün-pinke Haare und eine Schrotflinte verpasst hatte.
Die verwirrte Alte rannte mit dem Gewehr ein Stück geradeaus, richtete es auf das frisch geschaffene Pärchen und just in dem Moment in dem sie abdrückte verschwanden Gewehr und Haare, während alle auf der Straße wieder dem normalen Tagesgeschäft folgten, so als sei das was passiert ist völlig normal. Ja, dachte Michael bei sich. Der Typ hat Humor.
Sieben Tage später- exakt sieben Tage, eine Anspielung auf die verlorene Wette, der „Blöde senile Saftsack“ hatte laut Johnny einfach nichts Besseres zu tun als sie mit alten Kamellen aufzuziehen, tauchte Peter bei den beiden auf. Allerdings ist den beiden der genaue Grund für  sein Erscheinen immer noch nicht klar.

Sonntag, 10. Juli 2011

Darkside [5] Kapitel 1.5


Im Prinzip ist an der misslichen Lage der beiden also Jonathan schuld. Das hatte Michael im nach gut 8000 Jahren Menschheitsgeschichte auch verziehen. Er sagte immer das es wenigstens etwas Gutes gebe, sie seien die ersten Engel die wussten wie es war ein Snickers zu essen. Das wäre es wert.
Was den beiden aber am meisten auf den Sack ging war die Unsterblichkeit. Alle paar hundert Jahre ließ sich Gott einmal zu ihnen auf die Erde herab um zu schauen was seine beiden Klempner so treiben, was ihm meistens ein  Perverses Vergnügen bereitete. Und seit er damals Jesus geschickt hat um die beiden zu triezen, (Das war so: Wenn man das neue Testament liest dann fehlen gut ~15 Jahre in Jesus’ Leben. Jetzt wisst ihr was er damit gemacht hat. Er ist im Land rumgereist und hat erzählt dass die beiden Erzengel schwul seien. Bis die beiden irgendwann keinen Bock mehr hatten und den Römern gesteckt hatten Jesus sei ein Kiffer, der glaubte der König der Juden zu sein, wie das geendet ist wissen wir ja), ja seit dem haben sie sich geschworen es irgendwie zustande zu bringen zu sterben, um Gott in seinen „Nicht vorhandenen Arsch“ zu treten.
Einige ihrer Misslungenen Versuche sind bekannt als: Die Kreuzzüge (gescheitert weil Gliedmaßen die man abhackt direkt nachwachsen), Das dunkle Mittelalter(Auch die Pest bringt einen nicht um, wenn man unsterblich ist), Die Entdeckung Amerikas(Michael war davon überzeugt das die Erde eine Scheibe sei. Dann hat er einen verrückten Spanier überredet es auszuprobieren), Französische Revolution (Die Guillotine war nicht scharf genug), Erster und zweiter Weltkrieg (Ohne Worte), Hiroshima (Michael hat zehn Jahre im Dunkeln geleuchtet), Die Beatles (Wir könnten Rockstars werden und erschossen werden!), alles in allem, steht es Gott gegen das Erzengel Duo 7267:0. Frustrierend. Aber falls es doch mal klappen sollte haben sie sich darauf geeinigt dass sie versuchen Michael umzubringen, weil Jonathan ja an allem Schuld ist. Offiziell hatte Michael ihm das ja vergeben.

Nach etwa 10 Minuten Autofahrt kamen sie zuhause an.
Mittlerweile war es ungefähr 11 Uhr abends, die beiden Ex-Engel nahmen es aber mit der Zeit nicht so genau, wenn man erst mal mehrere tausend Jahre auf der Erde unterwegs ist will man nicht noch wissen  das es in etwa 4 Jahren ein Jahrtausend mehr ist.
Das frustrierendste aber war, dass man sich dann nicht umbringen konnte, wie viele andere Menschen zu Beginn des neuen Jahrtausends, Gott hatte ihnen einmal in Gestalt eines Priesters in Chicago, vor etwa 60 Jahren verraten das er ein Hintertürchen eingebaut hat und das sie es nur in seinen Worten suchen müssten und dann könnten sie zurück in den Himmel (diese Priester Sache: Gott war recht einfallslos, nachdem er einmal herausgefunden hat das Zimmermannssöhne und Priester am besten zu ihm passen, benutzte er beinahe nur noch diese beiden Gestalten. Einmal hatet er’s übertrieben, um 1400 ungefähr, indem er sich in einen Priester versetzt hat und ihn dazu brachte sich wie ein Zimmermann zu fühlen und fast 15 Häuser zu bauen. „Verrückter Alter“ laut Michael).

Jonathan schloß die Tür der Hütte am Stadtrand auf. Neben dem Haus steht ein Minivan mit der Aufschrift „M&J Rohrfrei, Ihr göttlicher Helfer“, das hatte sich der alte Mann ebenfalls einfallen lassen. Peter liebte diesen Slogan aber Johnny und Michael fanden das ganze etwas übertrieben, sie waren zwar gut in ihrem Job, aber es kam etwas arrogant rüber. Immerhin war ihr Job mittlerweile machbar, früher wussten sie nicht mal was Klempner genau machen und sie fanden sich auf Gottes Wunsch alle paar Tage in irgendeinem versifften Dreckloch wieder um die Fäkalien anderer Leute wegzuräumen.
In der Hütte war es dunkel, aber die drei hatten über die Jahre eine Menge robuste praktische Möbel angesammelt, was das Ganze wesentlich wohnlicher gestaltete.
Michael ließ sich in einen Sessel am Fernseher fallen, ohne ihn jedoch einzuschalten.
„Pete, mach mal den Fernseher an und setz dich zu mir.“
„Gut, mach ich.“
Es war besser Peter mit ein paar kleinen Aufgaben zu belasten, als ihn  einfach Rumsitzen zu lassen, denn das  ging gerne mal schief und endete in einer Brandkatastrophe. Peter mochte nämlich Pudding. Und Gasherde.
Eine tödliche Kombination für Sterbliche. Also für Johnny und Michael allerhöchstens nervig.
Denn Schmerzfreiheit hatten sie sich nicht gewünscht. Deshalb kam es öfter vor das einer von ihnen einen Herzinfarkt hatte, oder sogar einen kurzen Herzstillstand, der zwar schmerzhaft war, aber so wie beinahe alle Verletzungen unmittelbar ausheilte.
Im Fernsehen liefen nur irgendwelche nervigen Western und Werbefilme. Johnny überlegte gerade ob es für ihn  Sinn machen würde einen Bauchmuskeltrainer für 99$ zu kaufen, obwohl er das nicht nötig hätte. Er und Michael hatten hunderte Jahre Zeit gehabt ihre Körper zu stählen. Aber daran dachten sie nicht einmal.  Selbstmordversuche können äußerst anstrengend sein. Auch einige Versuche durch verhungern zu sterben waren schon gescheitert und seitdem war den beiden die Lust am Essen größtenteils vergangen.
Zumindest Johnny empfand es als quälend überhaupt etwas zu sich zu nehmen, er tat es aber trotzdem, denn verhungern ist ebenfalls nicht schmerzfrei und wenn man weiß das es nicht funktioniert wäre man ein Idiot oder bestenfalls ein Masochist versuchte man es trotzdem immer wieder. Michael hingegen stand auf Spare Ribs, Pizza Frutti di Mare und Schokoriegel aller Art.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Darkside [4] Kapitel 1.4


„Kannst du haben aber ich brauche erstmal neue Klamotten, Gabriel im Himmel was hast du denn mit meiner Designerjeans gemacht?“
„Hm. Weiß nicht. Vielleicht bin ich ja wie mir befohlen mit dir an einem Strick mit 60 Sachen durch einen Wald geheizt, aber ich bin mir da nicht ganz sicher“ witzelte Johnny.
„Ich fahre“ strahlte Michael. „Ich kann zwar kaum laufen aber um einen alten Schrottwagen bis nachhause zu fahren wird’s reichen.“
„Nur so nebenbei, das ist mein Schrottwagen.“
„Kauf dir einen neuen, du hast ja bloß die Ewigkeit um dafür zu sparen.“
„So kann man das natürlich auch sehen.“
Die Beifahrertür ging mit lautem Scheppern auf, daraufhin sprang ein überglücklicher Peter  aus dem Wagen und fiel Michael um den Hals.
„Hey ho Michael!!“
„Hallo Kleiner“ schnaufte Michael sichtlich mitgenommen.
Nach dieser stürmischen Begrüßung, die man am ehesten mit einem Überfall durch eine Herde Büffel vergleichen kann, setzte sich Peter wieder brav auf den Rücksitz während Johnny und Michael vorne saßen und über die nächsten Strategien redeten, wie man sich denn am effektivsten Umbringen könnte.
Denn eine Sache die den beiden ziemlich auf den Magen schlug war das sie nicht sterben konnten. Höchstwahrscheinlich zumindest.
Als Erzengel Jonathan und Erzengel Michael damals abkommandiert wurden die Bibel zu schreiben (Die beiden hatten eine Wette verloren, Jonathan und Michael waren nämlich der Meinung das Gott mindestens 9 Tage brauchen würde um sein Pilotprojekt, die Erde fertig zu stellen. Allerdings war der Wettgegner, Gott  persönlich, davon überzeugt das Ganze in 7 Tagen auf die Beine zu stellen, was er ja bekanntlich auch geschafft hat, indem er einfach die Definition für „Tag“ geändert hat, „Der doofe Typ“ wie Michael an dieser Stelle immer zu sagen pflegte) waren sie davon überzeugt das es sich bloß um eine Kleinigkeit handeln würde, aber irgendwann hatte Jonathan keinen Bock mehr und ließ Michael den ganzen Mist schreiben.
Der konnte sich aber nach ein paar hundert Kapiteln nicht mehr beherrschen und erfand kurzerhand die Offenbarung, die eigentlich nie eingeplant war. Gott gefiel die Idee und er gab jedem einem Wunsch frei. Was der „Alte Sack“ (Jonathan hatte ein buntes Vokabular für seinen Chef) den beiden aber nicht erzählt hatte, war dass, egal was sie sich wünschen würden, genau das beiden widerfahren würde.
Immer diese hinterlistigen Gesetzeslücken im Raum-Zeit Gefüge.
Es kam wie es kommen musste. Michael wollte immer schon mal unsterblich sein. Denn entgegen der landläufigen Meinung haben auch Engel eine Lebenserwartung, die man aber eher als Verfallsdatum verstehen kann, denn ohne natürliche Feinde und vorzeitigen Tod war es schwer die Augen davor zu verschließen das alle Engel exakt gleich alt wurden. Manche waren halt älter, manche jünger. Aber Michael wollte natürlich der Älteste sein. Parallel dazu wünschte sich aber Jonathan, eifersüchtig auf die Menschen, (Gott steht ziemlich auf die Menschen. Es ist so als hätte ein kleines Kind eine riesige Sammlung Spielzeugautos. Die meisten davon sind gelb, weil das Kind früher mal auf Gelb stand. Aber dann auf einmal sieht es diesen Ferrari (Richtig, es SIEHT ihn, die Menschen waren NICHT Gottes Idee, der Nachahmer) in knallrot und mag von da an nur noch rot. Wäre ja alles kein Problem, wenn Gott nicht beschlossen hätte, dass rote Autos perfekt sind und er ab sofort die gelben Autos  Scheiße findet. Übertragen heißt das Engel sind nur noch uncool und dafür da um Nachrichten an die schönen tollen Menschen zu überbringen, was den Engeln natürlich tierisch gegen den Strich geht.) wünschte sich ein Mensch zu sein. Und zwar nicht irgendeiner sondern er wollte jemand wichtiges sein.
Gesagt getan. Die beiden wurden Menschen, unsterblich und Klempner. Ja. Klempner.
Gott hat anscheinend einen unheimlich breit gefächerten Humor. Er war der Meinung dass die wichtigsten Menschen auf der Welt die Klempner sind.